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Hochsensibel in Erschöpfung

Hochsensibel in Erschöpfung
Hochsensibel in Erschöpfung

Es gibt einen Moment, den fast alle Hochsensiblen kennen:

Du sitzt irgendwo, in einer Besprechung, beim Familienessen oder in einem Café und du spürst es vor allen anderen: Dass etwas nicht stimmt. Dass die Stimmung kippt. Dass jemand gerade nicht die Wahrheit sagt, weder zu dir noch zu sich selbst.

Du merkst es sofort.

Und während andere weiter plaudern, lachen, kauen, steigt in dir ein Druck auf, der sich nicht mehr abschütteln lässt.

Wenn du dir immer für alles die Schuld gibst und nicht für dich einstehst, weil du Angst hast, dass sich jemand abwendet oder du alleine dastehst, machst du es nur schlimmer. Und bleibst an Orten, an denen du längst nicht mehr sein solltest.

Willkommen in meinem Nervensystem.

Ich spürte sofort, wenn es anderen nicht gut geht. Auch bei Menschen, die ich kaum kannte. Und dann musste ich helfen, weil ich es sonst nicht ausgehalteh habe, egal, ob es die Frau hinter mir beim Bäcker war oder jemand, der bei mir in der Praxis saß. Genau das wurde aber oft schnell zu viel. Ich habe gelernt, mich zurückzuziehen, mich nicht immer sofort zur Verfügung zu stellen und auch den anderen ihre Themen zu lassen, weil ich sonst ausbrannte. Das war und ist auch heute noch Selbstschutz.

Ich schreibe diesen Text nicht als Therapeut, nicht als Motivator, nicht als Ratgeber. Sondern als jemand, der selbst gemerkt hat, wie gnadenlos der Körper wird, wenn man sich jahrelang gegen sich selbst stellt. Und im Burnout endet.

Denn Hochsensibilität ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass du gelernt hast, sie zu verleugnen und gegen deinen inneren Wunsch zu leben.

Als wärst du falsch, weil du mehr merkst. Weil du schneller reagierst. Weil dir Dinge unter die Haut gehen, die andere nicht einmal wahrnehmen.

Du hast versucht, zu funktionieren. Zu sitzen, wenn du eigentlich aufstehen willst. Zu lächeln, wenn du eigentlich schreien willst. Zu schlucken, was dir längst im Hals steckt.

Doch irgendwann kippt das System.

Ich merkte es vor allem, wenn ich mich hinlegte, um zu schlafen. Mein Körper vibrierte, die Gedanken kreisten, und ich konnte nicht abschalten. Nachts wachte ich auf, und meine Hände fühlten sich fremd an. Steif, kribbelnd, verkrampft. Als hätten sie vergessen, wie sie sich bewegen sollen.

Ein Signal meines Körpers, das unmissverständlich war. Ich hatte meine Grenzen überschritten.

Wenn du hochsensibel bist, bedeutet jeder Tag für deinen Körper mehr Arbeit.

Weil du keine Filter hast. Weil alles durchkommt. Weil dein Nervensystem von morgens bis abends mehr Reize verarbeiten muss.

Das kann es eine Zeit lang. Bis es es nicht mehr kann.

Dann bleibt dein Puls hoch. Dein Atem und dein Schlaf flach. Dein Kopf schwer. Deine Gedanken wirr. Dein Körper reagiert nur noch.

Und du? Versuchst weiter, normal zu sein.


Hör auf damit.

Hör endlich auf, dich zu verbiegen.

Es gibt keine schnelle Lösung, keine Tablette oder spezielles Coaching. Du darfst verstehen, dass du dich vor allem zuerst um dich selbst kümmern musst. Weniger Lärm. Weniger Licht. Weniger Menschen. Mehr Pausen, mehr Schlaf, mehr von dem, was dich runterbringt. Du kannst diesen Weg selbst herausfinden und damit nimmst du dich auch wieder selbst ernst. Nicht, um wieder zu funktionieren. Sondern damit du endlich wieder du bist.

Denn das bist du, empfindlicher, wacher. Und nicht dafür gemacht, dir alles reinzuziehen, was andere nicht mal bemerken.

Schreib dir das ruhig auf. mmer wieder. Auch was du ändern möchtest, so bleibt es dir im Gedächtnis. Nicht, um dich zu rechtfertigen. Sondern um dir klarzumachen:

Weil du jahrelang versucht hast, so zu sein wie alle anderen, stehst du jetzt da, wo du nicht stehen solltest. Im Erschöpfungsmodus.

Hör auf, dich kleiner zu machen, als du bist. Fang an, dich so zu schützen, wie du es von Anfang an hättest tun sollen.

Wenn du das Gefühl hast, dieser Text spricht dich an und du dir trotzdem Unterstützung wünschst: Melde dich gern. Wir schauen gemeinsam, was dein Körper braucht, um wieder zur Ruhe zu kommen.

 
 
 

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