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Umarmung am Strand

Wenn Hormone aus dem Gleichgewicht geraten

Hormone steuern Energie, Stimmung, Stoffwechsel und Wohlbefinden.
Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, zeigt sich das auf vielen Ebenen: körperlich, emotional und mental.

Ob Frau oder Mann, hormonelle Veränderungen können sich ganz unterschiedlich äußern:
Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme oder Schlafprobleme sind oft Zeichen, dass der Körper aus dem Takt geraten ist.

Wir verbinden Laborwerte, Symptome und Lebensumstände zu einem klaren Gesamtbild,
um die Ursachen zu erkennen und gezielt zu regulieren, statt nur zu kompensieren.

Warum Laborwerte oft nur ein Teil der Wahrheit sind

Viele Menschen kommen mit einem Stapel Laborbefunde in die Praxis, in denen angeblich alles „im Normbereich“ist. Und trotzdem geht es ihnen schlecht.


Müdigkeit, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Antriebslosigkeit, alles Symptome, die sich mit keinem einzelnen Wert erklären lassen.

Das Problem: Laborwerte zeigen Zahlen, aber keine Zusammenhänge. Sie messen, was in diesem Moment vorhanden ist, aber nicht, wie das System arbeitet.


Ein Wert im Referenzbereich kann trügerisch sein, wenn der Regelkreis dahinter aus der Balance geraten ist.
Das Hormonsystem ist kein Schalter, den man einfach an- oder ausschaltet, es ist ein dynamisches Netzwerk, das ständig reagiert, kompensiert und sich anpasst.

Ein Cortisolwert mag normal erscheinen, doch entscheidend ist, ob der Rhythmus stimmt:
steigt er morgens an, fällt er abends ab, oder ist die Kurve völlig flach?
Nur wer diese Dynamik versteht, kann beurteilen, ob der Körper noch reguliert oder bereits im Dauerstress verharrt.


Labormedizin kann messen, aber sie zeigt nicht, wie gut ein System steuert. Genau hier beginnt die eigentliche Diagnostik.

Wenn Zahlen keine Antwort geben

Viele Hormonwerte sehen auf dem Papier unauffällig aus.
Östradiol, Progesteron, Testosteron oder DHEA liegen scheinbar im Normbereich – und trotzdem stimmt das Gefühl, die Energie oder die Belastbarkeit nicht.


Das liegt daran, dass Hormone nicht isoliert wirken, sondern miteinander vernetzt sind.
Ein Wert kann „gut“ aussehen, während die Regulation dahinter längst kippt.

Progesteron ist ein klassisches Beispiel: Im Labor unauffällig, aber in Relation zu Östradiol deutlich zu niedrig.
Das Ergebnis: innere Unruhe, schlechter Schlaf, Wasseransammlungen, Stimmungsschwankungen.
Nicht der absolute Wert ist entscheidend, sondern das Verhältnis der Hormone zueinander – ihr Zusammenspiel im Alltag.

Auch bei Männern zeigt sich dieses Muster.
Das Testosteron mag im unteren Normbereich liegen, aber wenn Cortisol chronisch erhöht ist, wird seine Wirkung blockiert. Der Körper schützt sich, er drosselt Antrieb, Sexualhormone und Regeneration, um Energie zu sparen.

Diese Art der Anpassung ist kein Versagen, sondern eine sinnvolle Reaktion auf Überlastung.

Ein weiteres Beispiel ist DHEA, das Gegengewicht zum Cortisol.
Sinkt es dauerhaft, gerät die Balance zwischen Belastung und Erholung außer Kontrolle.
Man fühlt sich erschöpft, aber gleichzeitig innerlich getrieben.


Solche Muster erkennt man nicht in Einzelwerten, sondern nur im Zusammenhang – über Achsen, Rhythmen und Reaktionsverhalten.

Darum lesen wir Laborwerte nicht als Ergebnis, sondern als Sprache. Der Körper teilt mit, wo Regulation verloren gegangen ist. Unsere Aufgabe ist es, diese Sprache zu verstehen.

Funktionelle Diagnostik - Hormone sichtbar gemacht

​Um hormonelle Zusammenhänge nachvollziehen zu können, reicht ein einzelner Blutwert nicht aus.


Wir arbeiten mit funktioneller Diagnostik, die Dynamik abbildet – nicht nur Momentaufnahmen.


Dazu gehören Speicheltests und Cortisol-Tagesprofile, die zeigen, wie die Nebennieren im Verlauf des Tages reagieren.
So erkennen wir, ob das System morgens anspringt, mittags durchhält und abends abschaltet – oder ob es dauerhaft überlastet ist.

Auch Geschlechtshormone lassen sich über den Tag oder Zyklusverlauf beobachten. Diese Verläufe zeigen, wie Hormone tatsächlich wirken, nicht nur, wie viel vorhanden ist. Sie helfen zu verstehen, wo die Steuerung verloren geht, ob auf Ebene der Produktion, Umwandlung oder Zellwirkung.

Ergänzend dazu setzen wir einen strukturierenden Fragebogen ein, den wir selbst entwickelt haben.
Er verknüpft Symptome, Schlafverhalten, Stressverarbeitung, Ernährung, Belastung und emotionale Faktoren.


So entsteht ein vollständiges Bild, das zeigt, was den Körper steuert – und was ihn blockiert. Erst aus der Verbindung von Labor, Verlauf und Lebenswirklichkeit ergibt sich ein klares Bild.
Das Ziel ist nicht, Werte zu „optimieren“, sondern Regulation zu verstehen, damit der Körper wieder in seine eigene Steuerung zurückfindet.

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