
FAQ
Was sind die häufigsten Ursachen für Schilddrüsenprobleme?
Schilddrüsenstörungen entstehen meist durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: genetische Veranlagung, chronischer Stress, hormonelle Dysbalancen, Infekte, Nährstoffmängel oder Belastungen durch Umweltgifte.
Bei Frauen sind häufig auch hormonelle Veränderungen (z. B. nach Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder durch hormonelle Verhütung) beteiligt.
Woran erkenne ich, dass meine Schilddrüse nicht richtig arbeitet?
Typische Anzeichen einer Unterfunktion sind Erschöpfung, Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit, Frieren, trockene Haut oder depressive Verstimmungen.
Bei einer Überfunktion zeigen sich eher Nervosität, Gewichtsverlust, Herzklopfen, Schwitzen oder Schlafstörungen.
Da die Symptome oft unspezifisch sind, bleibt eine Störung häufig lange unentdeckt.
Was ist der Unterschied zwischen einer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto-Thyreoiditis?
Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine autoimmun bedingte Entzündung der Schilddrüse, die über Jahre zu einer Unterfunktion führen kann.
Das bedeutet: Hashimoto ist eine Ursache, die Schilddrüsenunterfunktion das Ergebnis.
Kann man trotz „normaler“ Laborwerte eine Schilddrüsenfunktionsstörung haben?
Ja. Viele Patienten zeigen Symptome, obwohl die Werte „im Normbereich“ liegen.
Gerade das Verhältnis von fT3 zu fT4 oder eine erhöhte Antikörperaktivität (z. B. TPO-AK) kann zeigen, dass die Schilddrüse funktionell aus dem Gleichgewicht geraten ist, auch wenn der TSH-Wert noch unauffällig erscheint.
Wie beeinflussen Stress und Hormone die Schilddrüse?
Chronischer Stress führt über die Nebennierenachse zu einem erhöhten Cortisolspiegel.
Das kann die Umwandlung von fT4 in das aktive fT3 hemmen und gleichzeitig Entzündungsprozesse fördern.
Auch Progesteron- und Östrogenschwankungen beeinflussen die Schilddrüsenhormone.
Deshalb betrachten wir Schilddrüse, Nebennieren und Geschlechtshormone immer im Zusammenhang.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei Schilddrüsenerkrankungen?
Die Ernährung beeinflusst sowohl die Hormonbildung als auch das Entzündungsgeschehen.
Ein Mangel an Selen, Zink, Eisen oder Jod kann die Hormonproduktion stören.
Zudem können Gluten, Histamin oder stark verarbeitete Lebensmittel Entzündungen fördern.
Eine individuelle Ernährungsanpassung kann helfen, die Schilddrüse zu entlasten und das Immunsystem zu stabilisieren.
Was ist der Unterschied zwischen TSH, fT3 und fT4 – und warum sind diese Werte so wichtig?
TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) regt die Schilddrüse zur Hormonbildung an.
fT4 (Thyroxin) ist das Speicherhormon – es zirkuliert im Blut und wird bei Bedarf in fT3 umgewandelt.
fT3 (Trijodthyronin) ist das aktive Hormon, das auf Zellebene wirkt.
Nur durch die gemeinsame Betrachtung dieser Werte kann man erkennen, ob die Schilddrüse ausreichend Hormone bildet und sie richtig umgewandelt werden.
Welche Laboruntersuchungen sind sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenstörung besteht?
Neben TSH, fT3 und fT4 sind bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung Antikörpertests (TPO-AK, Tg-AK, TRAK) wichtig.
Ergänzend kann auch die Bestimmung von rT3 (reverse T3) sinnvoll sein, vor allem, wenn Symptome einer Unterfunktion bestehen, obwohl die Standardwerte unauffällig sind.
rT3 zeigt, wie viel des inaktiven Schilddrüsenhormons gebildet wird, das die Wirkung von fT3 blockieren kann, wie häufig bei Stress, chronischen Entzündungen oder Cortisolüberschuss.
Zusätzlich prüfen wir häufig Selen, Ferritin (Eisen), Zink, Vitamin D und Nebennierenhormone, da diese eng mit der Schilddrüsenregulation verbunden sind.
Welche Laboruntersuchungen sind sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenstörung besteht?
Ziel ist es, die Hormonbalance und Stoffwechselaktivität wieder zu stabilisieren.
Neben einer individuell abgestimmten Medikation (z. B. Schilddrüsenhormonen) können Ernährung, Mikronährstoffe und Stressregulation eine zentrale Rolle spielen.
In unserer Praxis erarbeiten wir gemeinsam einen Plan, der sowohl Laborwerte als auch Symptome berücksichtigt.
Kann sich die Schilddrüse wieder erholen oder regenerieren?
Das hängt von der Ursache ab.
Bei funktionellen Störungen – etwa durch Stress, Nährstoffmängel oder hormonelle Dysbalancen – kann sich die Schilddrüse oft spürbar stabilisieren, wenn die Belastungsfaktoren erkannt und korrigiert werden.
Bei fortgeschrittener Autoimmunerkrankung steht das Ziel im Vordergrund, Entzündungen zu regulieren und die Restfunktion zu erhalten.

